Game, Set, Match: VfL!

Die Bochum-Bayern-Open finden nicht immer Mitte Februar statt, aber wenn das der Fall ist, gewinnt der Ausrichter des Turniers. Die Gäste kamen zunächst gut ins Match. Aber dann hieß es: „New balls please“ und der VfL gewann Punkt um Punkt, zuletzt durch ein As von Kevin Stöger. Die Bayern kamen zwar noch einmal ran, aber der VfL konnte sogar sein „Tie-Break-Trauma“ auf heimischen Court bei knapper Führung überwinden. Am Ende stand ein 3:2-Sieg. Und die Messenger-Dienste wurden geflutet mit Glückwunsch-Nachrichten aus fast ganz „Fußball-Deutschland“ an sämtliche VfL-Fans.

In den Medien war das Thema aber nicht der verdiente Bochumer Sieg, sondern TTT (Trainer Thomas Tuchel). Da kein Verein in der Krise gegen Bochum natürlich niemals nie verlieren darf, aber es dann doch aus Versehen passieren kann, haben wir in unserer Geschichte schon den einen oder anderen gegnerischen Trainerrauswurf auf dem Kerbholz. Bei Tuchel ist es nur ein Kerbchen. Er „darf“ noch bis Saisonende weitermachen, danach ist Schluss. Schaun mer mal, ob da nicht doch noch einer für den Übergang …. (dazu weiter unten).

Noch eine Nachricht kam heute: Die DFL sagt (vorerst) den „Investorendeal“ aufgrund der Proteste ab. Stattdessen wird sie die „Einnahme“ von drei Milliarden Tennisbällen auf ebay verhökern und so den Nicht-Investoreneinstieg finanziell etwas kompensieren. Es geht womöglich ab dem kommenden Wochenende wieder nur um den Fußball an sich.

Immer langsam mit den jungen Pferden. Smokie, Josef, Willy Brandt: Samstag in Gladbach

Es war das Jahr 1965. Drei Vereine stiegen in die noch junge Bundesliga auf. Die erwähnten Bayern, Tasmania Berlin und eine Mannschaft aus einem bis dato völlig unbekannten Kaff vom Niederrhein. Zwei dieser Vereine sollten später den deutschen Fußball der 1970er Jahre dominieren. Der dritte eher so weniger. Doch während die Bayern bis heute rekordmeisterlich die Bundesliga langweilen, währte die Ära unseres nächsten Gegners nicht so lang. Auf den Heldengemälden von Borussia Mönchengladbach sieht man noch heute sehr junge Herren (daher „Fohlen“), die Haarfrisuren trugen, die im Friseurhandwerk nie einen Namen hatten (eher Matte, Mähne oder so). Sie hören bis heute auf die Namen Günter, Herbert, Hans-Hubert, Rainer oder eben diesen Josef, der sich knapp ein Jahr vor seinem 80. Geburtstag vielleicht überlegt, zum 80. Mal (Aushilfs-)Trainer beim einstigen Rivalen FC Bayern zu werden. „Gladbach“ löst bei anderen Fast-80-jährigen romantische Gefühle an eine vergangene Zeit aus. Eigentlich gebührt dem Verein eine Zeile im Song „Als Willy Brandt Bundeskanzler war“ des Liedermachers Funny van Dannen. Als „Gladbach“ zuletzt Meister wurde, war die Band „Smokie“ auf Platz eins der deutschen Single-Charts. Und gespielt wurde das nicht im „Club“, sondern der „Disko“.

Während der VfL auf Platz 6 der Rückrundentabelle steht, ist die Elf vom Niederrhein das Schlusslicht. Zugleich war Gladbach jedoch der einzige Club, der den VfL bislang zuhause besiegen konnte. Beide Vereine werden nicht in Top-Besetzung antreten können. Bei der Borussia fehlen verletzt u.a. Plea, Neuhaus, Itakura sowie Elvedi (Sperre). Der VfL (so heißen die anderen auch, wieso haben die eigentlich zwei Vornamen mit VfL und Borussia?) fehlt ganz sicher Toto Losilla (Sperre) und nach aktuellem Stand auch unsere Jungstars Tim Oermann und Patrick Osterhage wegen muskulärer Verletzung.

Das nächste Spiel: VfL Borussia Mönchengladbach – VfL Bochum 1848, Samstag, 24. Februar 2024, 15:30 Uhr, Junction Café