Der letzte Bundesligaspieltag hat gerade uns „erfahrenen“ VfL-Fans einen gewissen Frank Schulz in Erinnerung gerufen. Dieser hat (der Autor dieser Zeilen war als Augenzeuge im Ruhrstadion vor Ort) den letzten „lupenreinen“ Hattrick für den VfL erzielt. Es war im Mai 1987 beim 6:1 gegen Waldhof Mannheim.
Dieser Frank Schulz, geboren in Remscheid, war weiß, blond, trug Schnauzbart und einen der prächtigsten Vokuhilas seiner Zeit. Würde man eine phänotypische Antithese durch KI kreieren lassen, käme irgendwas in Richtung Myron Boadu dabei heraus. Der Boadu, der einen 0:3-Rückstand gegen Leipzig mit einem historischen Hattrick egalisiert hat. Der Boadu, der noch zwei Wochen zuvor von Dieter Hecking öffentlich gescholten wurde. Der Boadu, der völlig zu Recht von der Ostkurve gefeiert wurde.
WSVfL
Auch Dani de Wit machte gegen Leipzig sein bislang bestes Spiel bislang für den VfL. Und somit stellt sich die Frage: Was oder wen genau suchen wir jetzt für den Kader im Winterschlussverkauf, wo doch mit Boadu und De Wit zwei Neuzugänge aus dem Sommer endlich das bringen, was von ihnen erwartet wurde? Wir werden sehen, ob noch was passiert. Umgekehrt wurde der Kader im WSV schon deutlich reduziert. Manuel Riemann und Moritz Kwarteng verlassen uns in Richtung zweite Liga. Die Leihe mit Aliou Baldé wurde vorzeitig beendet. Und Agon Elezi wurde verliehen.
Lustigerweise kreiste die VfL-Bubble zu möglichen Transfers in den letzten Wochen vor allem um (Ex-)Mittelfeldspieler unseres kommenden Gegners. Das Comeback von Chris Kramer ist wohl nur nostalgisches Gerede. Eine Rückleihe von Kevin Stöger nur Wunschtraum. Eine Leihe von Florian Neuhaus ein mögliches, aber vermutlich wenig realistisches Thema.
Auswärts auf dem Ponyhof – Achtung: 18:30 Uhr!
Gladbach Auswärts ist ein gefühlter Angstgegner des VfL. Aber hier trügt die historische Erinnerung. Die Angst vor dem Spiel beim selbtsternannten „Mythos“ ist selbst ein Mythos. Blicken wir auf die Zeit vor dem Relegationsspiel 2011 zurück: In den acht Spielen 1999 bis 2010 am Niederrhein gab es vier Siege und vier Remis und keinen Sieg für die Fohlenelf. Da geht was!
Apropos Fohlen. Alle VfLer, die das Spiel besuchen, sind nicht zu beneiden. Das Borussia-Gestüt liegt weit vor den Toren der (naja) „Stadt“ Mönchengladbach. Vorbei an weiten Wiesen, Feldern und Auen. Weit draußen, da wo sich Fury und Black Beauty (für die Betagteren und 70er/80er-TV-Erfahrenen hier) oder Amadeus und Sabrina (für die etwas Jüngeren oder Eltern) gute Nacht sagen. Und da, wo „Wendy“ wohl die Hauptlektüre ist.
Das nächste Spiel: Borussia Mönchengladbach – VfL Bochum, Samstag, 25. Januar, 18:30 Uhr, Junction Café