Wir machen es kurz, denn es ging ja auch schnell. In der 65. Minute wechselte Leipzig ein millionenschweres Trio mit Openda, Poulsen und Elmas ein. In den Minuten 68 bis 72 machte Leipzig durch Tore von Openda und Poulsen (zudem Eigentor Ordets) aus dem bis dahin soliden 1:1 ein 1:4. Das ist halt wohl leider der Unterschied zwischen Red Bull und Fiege. Nur ein Gesöff verleiht Flügel.
Ausblick: Sonntag gegen Freiburg
In diesem Jahr wird Grönemeyers Platte 4630 BOCHUM und damit auch das Lied BOCHUM 40 Jahre alt. Gibt es noch andere Bundesligisten, deren Stadtname ein bekanntes Lied ist? Gibt es die Hymne WOLFSBURG? Oder eine Ballade auf MAINZ oder HOFFENHEIM? Wohl kaum. Aber es gibt FREIBURG, von der dieser Stadt in bestenfalls Hassliebe verbundenen Band Tocotronic. Eine Hymne ist es nicht gerade: „Ich weiß nicht, warum ich euch so hasse. Tanztheater dieser Stadt“. Doch die Tocos bieten auch uns VfLern viel aufmunterndes Liedgut. Zu den tristen dunklen Zeiten der zweiten Liga hörte ich auf dem Weg zum Fußball oft DIE FOLTER ENDET NIE“ mit den Zeilen:
„Die Folter endet nie
Wir werden dennoch siegen
Wir haben kein Gefühl mehr
Wenn wir auf der Streckbank liegen
Eine Lanze für den Widerstand
Ein Tanz für die Ästhetik
Eine Flanke gegen die
Gegebenheiten und
Von heute an
Leben wir ewig“
Und überhaupt. Klar, der VfL hat die meisten gelben Karten, denn er muss TAPFER UND GRAUSAM spielen. Der Trainer hätte es vielleicht gerne etwas filigraner, aber DIE IDEE IST GUT, DOCH DIE WELT IST NOCH NICHT BEREIT. Und wenn ihr meint, ihr könnt es besser: MACHT ES NICHT SELBST. Unser Erfolg ist der Zusammenhalt, HARMONIE IST EINE STRATEGIE. Mag es auch nach Spielen oft heißen: DU BIST GANZ SCHÖN BEDIENT – die KAPITULATION kommt niemals infrage. Wir holen auch nie den JACKPOT und schaffen KEINE MEISTERWERKE MEHR. VfL-Fans sind so: Trotz aller HOFFNUNG sind wir IM ZWEIFEL FÜR DEN ZWEIFEL. Und zugleich heißt es immer im Ruhrstadion: LET THERE BE ROCK! Dafür muss man auch kein TEIL EINER JUGENDBEWEGUNG SEIN.
Bevor es also richtig ernst wird mit dem Frühling der Vorentscheidung im Ligawettbewerb und den drei direkt aufeinander folgenden Kellerduellen gegen die aktuellen Tabellenplätze 17, 18 und 16 empfängt der VfL zuhause den SC Freiburg. Auch hier kann man sich mal wieder aussuchen, welche Serie wohl platzen wird. Die letzten fünf Pflichtspiele gegen Freiburg hat der VfL allesamt verloren. Aber zugleich hat der SC Freiburg seit sechs Spielen in der Liga nicht mehr gewonnen.
Beim VfL werden wohl zumindest weiter Patrick Osterhage und Christopher Antwi-Adjei ausfallen. Doppelt blöde ausfallen wird Moritz-Broni Kwarteng, der für seine rote Karte gegen RB Leipzig nicht nur für drei Spiele gesperrt wurde, sondern überdies auch wegen einer Teilruptur des Innenmeniskus, die er sich bei dieser Aktion zuzog bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung steht.
Das nächste Spiel: VfL Bochum 1848 – SC Freiburg, Sonntag, 10 März 2024, 15:30 Uhr, Junction Café