Erfolgsrezepte *** Samstag in Kiel

Vor gar nicht allzu langer Zeit veröffentliche MagentaTV eine Folge seines Streaming-Formats „Tim Raue isst“. Der Berliner Starkoch wollte herausfinden, welche Currywurst die beste Deutschlands ist. Zum Duell traten an: Bochums „Dönninghaus“ und die „Curry Baude“ aus dem Berliner Stadtteil Gesundbrunnen. Raue machte keinen Hehl daraus, als Berliner voreingenommen zu sein. Doch kam er nicht umhin, die Wurst von Dönninghaus als beste des Landes zu prämieren. Sein Saucen-Votum vergab allerdings an die Berliner Variante. Nicht mit einem Unentschieden endete das Bochum vs. Gesundbrunnen-Duell am letzten Samstag. Obwohl die Ur-Gründung von Hertha BSC 1892 im späteren Ost-Berlin erfolgte (was vermutlich Herthaner wie Unioner gleichermaßen gerne verschweigen), hat der Verein seine maßgeblichen Wurzeln im Gesundbrunnen. Auch in diesem Duell war der Schiedsrichter so Raue-mäßig nicht ganz unparteiisch, zumindest bei der Zuteilung von Elfmetern. Das richtige Rezept scheint aber unser neuer Trainer Uwe Rösler gefunden zu haben. Ein Zurück zur klassischen fußballerischen Hausmannskost mit 4-1-4-1-System, Philipp Hofmann durfte wieder „richtiger“ Stürmer sein und Rösler hat auch das Talent von „Matchwinner“ Francis Onyeka erkannt. Mit dem am Ende knappen 3:2 kann Bochum wieder etwas aufatmen. Und wann hat es das zuletzt gegeben, dass die Ostkurve einen Trainer feiert – und das nach seinem ersten Pflichtspiel?

Störche braten! Samstag in Kiel.

Am Samstag geht es für den VfL zu den Kieler Störchen. Ein kulinarisches „Vor-Duell“ scheidet hier wohl aus. Zu „Kieler Sprotten“ hat Bochum kein Äquivalent. Und auch ein Vergleich von Geflügel-Bratgerichten dürfte nicht möglich sein. Zwar ist unter Barbecue-Connaisseuren auch im Ruhrpott das „Bierhuhn“ beliebt (Rezept: Hähnchen auf Bierdose, damit ab auf Grill oder in den Backofen). Aber dem leicht aus der Mode gekommenen Sprichwort „Da brat mir einer einen Storch“ liegt kein bekanntes Rezept für ein Steak von der Vogelart ciconia ciconia zugrunde.

Nach dem gemeinsamen Abschied aus der Ersten Liga treffen der VfL und der Kieler SV Holstein erstmals wieder aufeinander, Letztere im Retro-Sondertrikot zur Feier des 125-jährigen Bestehens. Zumindest meteorologisch könnte es an der Ostsee stürmisch werden, wenn das aktuelle Sturmtief bis Samstag anhält. Für den VfL ist zu hoffen, dass die Überwindung des eigenen Sturmtiefs kein laues Lüftchen war, sondern Bestand hat. Hoffnung macht, das Moritz-Broni Kwarteng und womöglich auch Koji Miyoshi wieder zur Verfügung stehen. Ebenso wie der gegen Berlin gesperrte Cajetan Lenz. Sicher ausfallen werden – neben Ibrahima Sissiko (6) – Kevin Vogt und Ibrahim Sissiko (9) – beide haben Knie. Die Gesetze der Serie geben wenig Aufschluss über den Spielausgang. Einerseits hat der VfL das letzte Spiel gewonnen, was in der bisherigen Saison schon als „Lauf“ gelten muss. Andererseits hat Kiel vier Spiele in Folge nicht mehr gewonnen. Und wir kennen ja das eherne Gesetz, dass der VfL stets Negativserien des Gegners beendet.

Das nächste Spiel: SV Holstein Kiel – VfL Bochum 1848, Samstag, 25. Oktober 2025, 13:00 Uhr, Junction Café