Eine große deutsche Boulevardzeitung überraschte vor dem letzten Wochenende mit einer Tabelle. Es war das Ranking der jeweiligen „Form“ der Bundesligavereine. Weniger überraschend war, dass der FSV Mainz diese anführte. Etwas mehr überraschend war, dass der VfL nur zwei Plätze dahinter lag. Doch am Samstag war von einem „Form“-Spitzenspiel wenig zu sehen. Das alte Leid: Hinten (immer noch) zu anfällig, in der Mitte viele Fehlpässe und nach vorne ging wenig bis nix. Der VfL spielte kopflos und das nicht nur im übertragenen Sinn. Mit Oermann und Ordets mussten leider gleich zwei Abwehrspieler mit Kopfverletzungen ausgewechselt werden. In der Formtabelle wird der VfL also viele Plätze eingebüßt haben. In der richtigen Tabelle geht es ja nicht mehr tiefer.

Dirk Z. kämpft für Gerechtigkeit und gegen den „eigentlichen Skandal“ 

„Es war in den goldenen Zwanzigern, so erzählt die Legende, als in Zeiten eines ungleichen Kampfes ein Schlachtruf ertönte, ein Schlachtruf wie Donnerhall (…). Noch heute, Jahrzehnte danach in scheinbar aussichtslosen Kämpfen erschallt er laut von den Rängen so wie damals als der Durchhaltewillen der Schlosserjungs aus Oberschöneweide ins Unermessliche stieg.“ 

Und wieder befindet sich Union Berlin in so einem ungleichen Kampf. Gegen den VfL. Gegen den DFB-Kontrollausschuss. Gegen die Medien und manche Experten. Gegen die Ungerechtigkeit. Umso lauter ist der Schlachtruf und der Donnerhall. Denn den Köpenickern widerfährt ein sehr, sehr großes Unrecht. Was können sie denn dafür, dass einer Einzelperson das Feuerzeug aus der Hand geflutscht ist? Und der größere Skandal folgte ja danach auf dem Platz und vor Gericht, so Union-Chef Dirk Zingler, der seine rechtsstaatlichen Prinzipien schließlich zu DDR-Zeiten als Unterfeldwebel beim Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ des Ministeriums für Staatssicherheit gelernt hat.

Wie empörend ist es, dass dieser gegnerische Torwart, der angeblich getroffen wurde, nicht einfach weiter macht? Ein Chuck Norris hätte sich kurz geschüttelt und das Ding zurückgeworfen. Dem Werfer genau zwischen die Augen. Was für eine schlechte Schauspieleinlage von diesem Herrn Drewes, auch noch souffliert durch Herrn Passlack. Wie unverschämt ist es, dass der gegnerische Verein aus dem dunkelsten Tabellenkeller annimmt, er habe einen sportlichen Nachteil erlitten und das Spiel hätte abgebrochen werden müssen. Eher ist es doch so:  Weil die Unioner so faire Sportleute sind, haben sie die Situation mit doppelter Überzahl nicht ausgenutzt und in der Restspielzeit das sichere Siegtor vermieden. Weil sie eben immer ein Herz für Schwache und geschwächte Mannschaften haben! Und was ist der Dank? Sie werden vor den Kadi gezerrt. Da maßt sich diese Losertruppe aus dem Kohlenpott an, einen Sieg zu ergaunern. Und die DFB-Mafia gibt ihm Recht. Union wird immer kleingemacht, so wie damals schon durch den Stasi-Club BFC Dynamo. Wobei Zingler ja selbst… Ach ist doch egal.

Union Berlin denkt aber freilich gar nicht an sich. Nein, ganz selbstlos und solidarisch denken sie in erster Linie an den Nachteil für andere Vereine, für St. Pauli, Kiel und Heidenheim, die im Wettbewerb um den Klassenerhalt den Tabellenletzten aus Bochum wieder im Nacken spüren würden. Bestätigt wird der Skandal durch den wohl renommiertesten Fußballexperten des Landes: Mario Basler (zugleich weltweit anerkannter Experte für Ballistik und promovierter Neurologe) weiß sehr genau, dass die Flugbahn des Feuerzeuges und der Treffer so war, dass Drewes nix haben konnte.  Nun geht der Fall in die nächste Instanz. Gerüchteweise besorgt sich Zingler schon die Handynummern vom Papst und vom UNO-Generalsekretär, um auch diese in Stellung zu bringen. Gegen das große Unheil, das Union Berlin droht. Ein Punkt weniger! Was bitte sind dagegen Kriege und Hungersnöte? Es geht hier schließlich um den Durchhaltewillen der Schlosserjungs aus Oberschweineöde!

Mittwoch: Hinrundenfinale gegen St. Pauli 

Es ist englische Woche. Schon am Mittwoch um 18.30 Uhr empfängt der VfL zum Abschluss der Hinrunde den FC St. Pauli.

Jetzt bitte ganz stark sein: Leider muss man als Anhänger des VfL morgen Abend einem gewissen Verein aus der Nachbarstadt bei ihrem Spiel in Kiel die Daumen drücken. Denn nur so bestünde die Chance, mit einem Sieg am Tag darauf die Hinrunde nicht als Letzter zu beenden.

Zudem ist es wichtig, den Abstand auf Pauli von aktuell acht (bzw. siehe oben: sechs) Punkten zu verkürzen, um im Kampf um die Klasse auch diese nicht davoneilen zu lassen. Leider werden laut aktuellen Medienberichten wohl Oermann, Losilla und Pannewig nicht einsatzfähig sein.

Das nächste Spiel: VfL Bochum 1848 – FC St. Pauli, Mittwoch, 15. Januar 2025, 18.30 Uhr, Junction Café

Mit blau-weißen Grüßen
Die Botschafter*innen